Fünftes Kochen mit Matthias Tepner, Gerd Lindgens, Matthias Pietzsch und Stefan
Richter am 11.08.2003 bei Gerd Lindgens (Bei Stefan ist es etwas eng).
Als Gastkoch begrüßten wir Edgar Knobloch.
Gerhards Pinnwand
Vorspeise:
Gegrillte Balsamico-Feigen mit Prosciuttoschinken
Hauptspeise:
Lammcarre, Bohnen im Speckmantel und
Bratkartoffeln mit Rosmarin und Knoblauch
Nachspeise:
Panierter Ziegenkäse an Erdbeeren mit Grand Manier
So meine lieben Frauen, was sagt ihr jetzt. Nur keinen Neid aufkommen lassen.
Zum Einstand, das bedeutet bei uns vor dem Essen, tranken wir zuerst einmal ein Glas Prosecco. Danach gab es einen
österreichischen Weißwein aus dem Thermengebiet.
DIALOG aus Österreich, ein 2000 Cuve'e aus Chardonnay, Pinot Blanc und Sauvignon Blanc. Der
Pinot und der Chardonnay wurden in Barriques ausgebaut. Ein Zusammenspiel aus Kraft und
Frische. Zum Auftakt ein wunderbarer Tropfen, den ich über Kamis Weinstube in Urfeld beziehe.
Jetzt kommen wir aber mal zu unserer Vorspeise (Komposition).
Etwas extravagant, aber doch einfach in der Zubereitung :
Gegrillte Balsamico-Feigen mit
Prosciuttoschinken
Das ist es, einfach lecker.
Die größte Kunst war es, eine genügend große Menge an reifen Feigen zu bekommen, in unserem
Fall 18 Stück. Letztendlich konnte ich sie einen Tag vorher in Wesseling beim Kaisers Kaffee
bestellen. Ein Brett, 20 Stück für 18 E. Nur waren diese Feigen schon etwas zu reif.
Tip: Früh genug drum kümmern, und dann eine Daumendruckprobe wie bei Tomaten. Die Feigen
dürfen nicht überreif sein. Man bekommt recht große Feigen für 80 Cent das Stück beim Kaisers
in Wesseling.
Zutaten für 4 Portionen:
8 frische reife Feigen
2 EL Balsamicoessig
2 EL Olivenöl, plus etwas zum Servieren
12 Scheiben Prosciutto, übrigens bei uns, (Sechtem und Umgebung) schwer zu
bekommen. Scheiben nicht zu dünn schneiden lassen, und mit Papier oder anderem
Material jede Scheibe gegen die andere abgrenzen, Die Scheiben kleben sonst
aneinander.
Zum Servieren:
Parmesan, grob geraspelt
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1. Stelle die Feigen, eine nach der anderen, aufrecht hin. Mit einem scharfen Messer
werden sie kreuzweise eingeschnitten. Nicht ganz vierteln, sie müssen am Boden noch
zusammen hängen. Die Feigenviertel vorsichtig auseinander ziehen und mit Essig und
Olivenöl einpinseln.
2. Legt die Feigen mit der Innenseite nach unten für 3-4 Minuten auf den Grill bis sie heiß
sind und ihre Spitzen langsam schwarz werden. Man kann die Feigen auch mit der
eingeschnittenen Spitze nach oben unter einen vorgeheizten Grill legen und so braun
und weich werden lassen.
3. Während die Feigen garen, die Schinkenscheiben nach und nach auf dem Grill
oder in der Pfanne recht knusprig braten, fertige Scheiben bis zum Servieren warm
stellen.( Achtung: "auf keinen Fall Stefan R. an die Pfanne lassen; der fackelt die Küche
ab !"---- Kommentar der Gastehefrau )
4. Verteilt dann auf jeden der 4 vorgewärmten Teller 3 Scheiben Schinken und 2 Feigen.
Mit Parmesan bestreuen und Olivenöl beträufeln. Kräftig mit frisch gemahlenem Pfeffer
würzen und servieren.
Der Balsamicoessig karamelisiert auf den Feigen und gibt ihnen ein Süßliches Aroma.
Liebe Leute, probiert das mal. Das ist wirklich einfach, aber es wirkt als wenn ihr etwas
könntet, und schmecken tut es auch noch.
Hier unser gedeckter Tisch (auf der Terasse) mit der Vorspeise. Gegrillte Balsamico-Feigen mit
Prosciuttoschinken. Zu diesem Zeitpunkt sind wir dann schon von Weiß auf Rotwein, bzw. Mathias
Tepner von Weiß auf Rose gewechselt.
Ein Spanischer Crianca aus dem Valdepenas, ein Jahr im Fass und
2 Jahre in der Flasche gereift. Ein Wein, der nicht zu üppig
schmeckt und den Geschmack vom Lamm unterstreicht.
Ein französischer rose, der sich etwas von den
üblichen roses hervorhebt. Ein Cuvve aus Syrah und
Cabernet Franc.
Die Zubereitung der Vorspeise hat Stefan (immerhin Gastgeber) fast alleine gemacht, wir anderen konnten uns getrost anderen
Dingen zuwenden. Mathias T. hatten den Feigen gegenüber zuerst gewisse Vorbehalte, aber nachdem die Vorspeise auf dem Teller
bzw. dem Tisch war, gingen diese Vorbehalte in ein "ah lecker" über. Diese Komposition, einfach klasse.
Lammcarre' mit Olivensauce, dazu Bohnen im
Speckmantel, und als Beilage Bratkartoffeln
mit Knoblauch und Rosmarin,
Die meisten Zutaten und besonders das Fleisch sollten frisch eingekauft sein.
Hier ein Tipp von mir, in Wesseling Süd an der Gaststätte Adler ist ein Türke, der, meines Erachtens nach, hervorragende Qualität
in Form von Lamm, Brot, Gemüse und Obst liefert und zwar zu kleinen Preisen. Schaut euch einfach mal dort um, es lohnt sich. Für
ähnliche Tips wäre ich euch sehr dankbar.
Hier das Rezept für Lammcarre' von Ulla.
2 Knoblauchzehen
60 gr. Schwarze entsteinte Oliven
2 Rosmarinzweige (nur die Nadeln)
2 Thymianzweige (nur die Blättchen)
Das ganze fein hacken und mit ca. 20 gr. weicher Butter verkneten
Das Fleisch salzen und pfeffern. Die Hälfte der Mischung auf das Lammcarre' streichen. Das Fleisch in Olivenöl kurz anbraten, 200
ml. Rotwein angießen und das Fleisch im vorgeheizten Ofen bei ca. 180° 20-25 Minuten garen. Das Fleisch sollte auf keinen Fall
ganz durchgebraten sein, sondern innen noch rosa sein und beim Anpieksen muss noch Saft austreten! Fleisch aus der Sauce
nehmen, in Alufolie wickeln und ca. 10 Min. ruhen lassen.
In dieser Zeit den Sud durch ein Sieb in einen kleinen Topf geben. 250 ml Lamfond zugeben und aufkochen. Mit Rotweinessig ,
Salz, Pfeffer und l Prise Zucker würzen. Restliche Butterkräutermischung ( s.o. ) unterrühren, aufkochen und mit Saucenbinder
binden.
Bei der Zubereitung vom Lamm haben sich Matthias T. und ich den Löffel nicht aus der Hand nehmen lassen. Ans Fleisch lassen
wir keinen mehr ran.
Derweil kümmerte sich Edgar mit Tim um die Bratkartoffel. Vom Schälen, über das Würzen und
Braten. Ein unvergesslicher Geruch von Knobloch, Rosmarin und Thymian schwebte durch die
Küche.
Und hier das Rezept für unsere Bratkartoffel mit Knoblauch Thymian und Rosmarin.
Diese Bratkartoffeln werden mit Knoblauch angebraten. Anschließend garen sie in
ihrem eigenen Saft und werden schließlich wiedergebraten. Verwendet auf jeden Fall
festkochende Kartoffeln, die während dem Kochen nicht zerfallen.
Für 4 Personen
500 g festkochende Kartoffeln
4 EL Olivenöl
4 Knoblauchzehen, ungeschält
einige Rosmarin- und Thymianzweige
25 g Butter und grobes Meersalz
1 Die Kartoffeln der Länge nach vierteln und 10 Minuten in kaltem Wasser einweichen.
Abgießen und trockentupfen.
2 In einem Topf das Olivenöl stark erhitzen, dann die Kartoffeln und den Knoblauch
hineingeben. Die Hitze reduzieren und die Kartoffeln von allen Seiten bräunen. Die
meisten der Kräuter unterrühren und zugedeckt 15 Minuten dämpfen.
3 Den Deckel abnehmen, die Hitze wieder erhöhen, das Wasser verdampfen lassen und
die Kartoffeln knusprig braten. Die Butter unterrühren.
4 In eine vorgewärmte Schüssel umfüllen und mit reichlich Salz und den restlichen
Kräutern bestreuen.
Jetzt fehlte nur noch ein Teil zu unserer Hauptspeise. Die Bohnen im Speckmantel. Mit
diesem Teil des Essens haben sich Matthias P. und Stefan beschäftigt.
Prinzeßbohnen in kochendes gesalzenes Wasser geben und in 8-10 Min. sprudeln. Abgießen, abschrecken, abkühlen. Je 8-10
Bohnen in eine Scheibe Schinkenspeck wickeln. Die Bohnenpäckchen in Olivenöl kurz andünsten, eine sehr fein gehackte Knob
lauchzehe (zur Not gepreßt) zugeben und garen (Nicht verbrennen !). Pfeffern und bei Bedarf noch salzen. Olivenöl nach
Geschmack noch zugeben.
So sah unser Lamm aus nachdem es aus dem Backofen kam, eine Augenweide. Vom
Geruch und Geschmack gar nicht zu sprechen.
Unser Hauptgang stand somit kurz vor dem Servieren, und so sah es dann aus.
Und so können Bohnen im Speckmantel und Bratkartoffel aussehen
wenn Meisterköche??? kochen.
Lammcarre', Bohnen im Speckmantel, und Bratkartoffeln mit
Thymian Rosmarin und Knoblauch. Eine gelungene
Gemeinschaftproduktion der 5 Bräter.
Panierter Ziegenkäse auf Erdbeeren.
Käse-Dessert für 4 Personen:
4 Picandou-Käse
1 Ei
1 Teller fein gehackte Mandeln
Butter
500 Gramm Erdbeeren
brauner Zucker
Saft von einer halben Zitrone
2 Messerspitzen Zitronenschale
1 Esslöffel Grand Manier
Zubereitung:
Erdbeeren waschen, gut abtropfen lassen, grünen Strunk entfernen. Früchte je nach Größe vierteln oder halbieren und in eine
Schüssel geben. Mit braunem Zucker bestäuben. Zitro- nensaft und abgeriebene Zitronenschale dazugeben, mit Grand Manier
beträufeln. Alles
gut durchrühren, zwei bis drei Stunden ziehen lassen.
Käse im Ei und anschließend in gehackten Mandeln wälzen, in Butter in einer beschichte- ten Pfanne goldgelb braten. Mehrfaches
Wenden vermeiden. Panierten Käse mit den mari- nierten Erdbeeren, Minze und Zitronenmelisse garniert servieren.
Edgar hatte schon ziemlich am Anfang die Erdbeeren vorbereitet, und Stefan erst kurz vor der
Zubereitung den Käse gebacken, und so sah die ganze Sache dann aus. Keiner hätte gedacht das so
eine Sauerei so gut schmecken kann.
Zu guter letzt habe ich dann noch einen Roten aus meiner
Schatzkammer geöffnet, ein 99er chilenischer Cabernet
Sauvignon Reserve'e aus dem Hause Torreon.
Das hätte ich lieber sein gelassen, dieses Glas hat mich
"Filmgerissen". Ein Mordswein, den man aber nicht nach
einigen Flaschen rotem Spanier trinken sollte.
Aber trotzdem möchte ich mich vielmals bei den beiden
Gastköchen bedanken, die mit Rat und Tat zur Seite
standen und zu diesem kulinarischen Abend beigetragen
haben.
Das nächste Kochen wird nochmals bei mir ca. Ende Oktober in meiner Küche statt- finden (ich bin dran). Ich würde mich gerne an
frischen gebratenen Fisch heranwagen. Na ja, schaun wir mal. Wer interessante Rezepte dazu hat, auch vor und Nachspeise zum
Fisch, der kann mir ja eine Mail zuschicken. Bis dahin, alles Gute von den 5 Brätern.
Die 4 Bräter waren seit längerer Zeit mal wieder komplett. Die
Aussicht auf einen Gaumenschmaus der Extraklasse verfehlte ihre
Wirkung nicht, alle waren da.
Außerdem hatten wir in unserem Gast Tim R. mal wieder einen
lieben Küchengehilfen und Vorkoster, und gleichzeitig in Edgar einen
Gourmet der Extraklasse (lange Zeit gefürchteter Esser in
asiatischen Gefilden).
Da unser Gastgeber Stefan R. im Moment nicht die Möglichkeit hat
dieses Kochevent bei sich durchzuführen, und man in diesem
Sommer außerdem noch das Essen draußen genießen konnte, hatte
ich meine Küche und Terrasse zur Verfügung gestellt.
Als Gericht hatte sich Stefan Lamm mit Bohnen im Speckmantel
vorgestellt. Da ich genügend Zeit hatte, habe ich mich dann für die
gesamte Speisenzusammensetzung des Abends gekümmert.
Daraus ist dann eine Kreation geworden die es in sich hat. Ich würde
sagen auf den Spuren der griechischen und römischen Götter. Hier
waren wir alle gefordert. Ich glaube dass wir an diesem Abend das
erste Mal einen Abstecher in die Haute de cuisine gemacht haben.
Ich will das Ende des Abends schon einmal vorwegnehmen, das
Essen war einfach klasse. Und hier die Speisefolge, die allen
Hobbyköchen, und denen die es noch werden wollen, das Wasser im
Mund zusammenlaufen lassen wird: